Die Georgspfadfinder informieren am kommenden Freitag in der Villinger Fußgängerzone über den aktuellen Ausbaustand des Jugendzeltplatzes. Von ihren Projektpaten, dem Lions Club Villingen, dem Hegering und den Zünften kommen sie zudem die Erlöse des letzten Weinfestes übergeben. Zum Aufwärmen werden Glühwein, Kinderpunsch und heiße Würstchen angeboten.

Nachdem mittlerweile die Firma Hässler die Fenster im Blockhaus auf dem Jugendzeltplatz eingebaut hat, stehen die Pfadfinder in den Startlöchern, um mit dem Innenausbau loszulegen. Sobald die Dachisolierung angebracht ist, werden sie selbst den ersten Holzofen und die Fußbodenheizung einbauen. Darüber hinaus steht in Zusammenarbeit mit der Firma Elektro Geiger die Elektroinstallation im Haus an.

Der Vorsitzende des Freundes- und Fördererkreises der Pfadfinder, Dirk Hausmann, ist sich deswegen sicher, dass nunmehr auch der Winter den weiteren Ausbau des Hauses nicht mehr gefährden kann. „Wenn alles wie geplant läuft, werden die Kinder nächstes Jahr noch vor Weihnachten einziehen können“, versichert er.

Ab 17:00 Uhr stellen die Pfadfinder am Marktplatz in der Fußgängerzone den internationalen Jugendzeltplatz Villingen-Schwenningen vor und zeigen, wie weit sie beim Bau bereits gekommen sind. Interessierte können wieder Baumstammpaten werden. Für 30, 50, 100 oder 200 € kann man die bereits eingebauten Massivholz-Balken aus heimischer Fichte symbolisch kaufen. Alle Baumstammpaten werden auf den Bauplänen namentlich festgehalten. Die Pläne mit den Spendern bekommen später einen Ehrenplatz im Haus.

Um 18:00 Uhr bekommen sie an ihrem Stand Unterstützung durch den Villinger Lions Club, den Hegering und den Zünften. Diese bringen die Erlöse ihres letzten Weinfestes mit. Damit können die Pfadfinder das für den weiteren Ausbau benötigte Baumaterial jetzt einkaufen.

Das Holzhaus der Georgspfadfinder steht schon seit einigen Wochen gegenüber dem Friedengrundstadion. Parallel zum Hausbau der Pfadfinder führten Tiefbauamt und Stadtwerke die Erschließungsmaßnahmen für den geplanten Jugendzeltplatz durch. Nach achtwöchiger Bauphase wird am kommenden Montag dessen Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser offiziell in Betrieb genommen.

Die relativ lange Entfernung zum nächsten Versorgungspunkt des städtischen Leitungsnetzes war einer der Gründe, warum die Pfadfinder anfänglich Bedenken gegen eine Standortverlagerung des von ihnen geplanten Blockhauses und des Jugendzeltplatz hatten. Fast 350 m mussten zur Erschließung des Zeltplatzes überwunden werden. Der nächste Anschlusspunkt lag am Friedengrundstadion. Zudem kam erschwerend die Querung der Landesstraße nach Pfaffenweiler hinzu.

Der größte Vorteil war jedoch, dass die notwendige Leitungstrasse sowohl für Strom und Wasser, als auch für Abwasser und die Telefonleitung gemeinsam genutzt werden konnte. Um Verkehrsbehinderungen zu vermeiden, wurde die Landesstraße nicht in offener Bauweise gequert, sondern mittels unterirdischem Pressverfahren durchgeführt. Dabei musste die beauftragte Baufirma Hirt aus Villingendorf Millimeter genau arbeiten, um über die ganze Leitungsstrecke ein ausreichendes Gefälle zu erzielen.

Nach Abschluss aller Arbeiten haben Bürgermeister Rolf Fußhoeller, der Geschäftsführer der Stadtwerke, Ulrich Köngeter, und Dirk Hausmann, Vorsitzender des Fördervereins der Pfadfinder die Leitungen jetzt offiziell in Betrieb genommen.

Hausmann lobte dabei die zeitlich optimale Abstimmung zwischen Tiefbauamt und Stadtwerken, wodurch sich durch gemeinsame Nutzung des Leitungsgrabens die Baukosten reduzieren ließen. Er dankte den an Planung und Bau der Leitungen beteiligten Vertreter der Baufirmen Hirt, Villingendorf und Laufer, Niedereschach, sowie der Elektrofirma Geiger aus Villingen-Schwenningen für den zügigen Bauablauf.

Das Blockhaus der Pfadfinder auf dem künftigen Jugendzeltplatz gegenüber dem Friedengrundstadion nimmt allmählich Gestalt an. Besonders markant ist die massive Holzbauweise des Gebäudes. Das Holz aus heimischen Wäldern wurde von der Firma Schwarzwald Abbund aus Tannheim vorbereitet und geliefert. Jetzt hat sie anlässlich ihres Firmenjubiläums zusätzlich 3.500 € für das Patenschaftsprojekt gesammelt.

Die Firma Schwarzwald Abbund feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen. Unter diesem Namen gibt es sie zum einen seit 20 Jahren. Außerdem ist die auch als Tannheimer Säge bekannte Firma seit 135 Jahren im Besitz der Familie Riegger aus Tannheim. Neben diesen Jubiläen weihte der Firmenbesitzer Herbert Riegger nunmehr im Beisein seiner Mitarbeiter, seinen Kunden, der Zimmerer und Holzhausbauer, sowie seinen Lieferanten und Freunden auch die neue Fertigungshalle auf dem Firmengelände in Tannheim ein.

Bereits frühzeitig sagte er mit seinen Mitarbeitern die Unterstützung bei dem von den Georgspfadfindern geplanten Holzhaus auf dem neuen Jugendzeltplatz zu. Bislang hat die Firma rd. 10.000 € an Arbeitsleistungen eingebracht. Jetzt lud Riegger die Georgspfadfinder ein, ihr Baumstamm-Patenschaftprojekt auch seinen Geschäftspartnern vorzustellen. Christina Kolb und Tatjana Brinckmann von den Pfadfindern nutzen im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten mit Fachvorträgen und Redebeiträgen die Gelegenheit neue Baustammpaten anzusprechen. Und der Zuspruch war enorm. 3.500 € wurden von den Gästen gespendet.

Auf sein besonderes Engagement für den Jugendzeltplatz angesprochen, gibt sich Herbert Riegger bescheiden: „Viele reden nur davon, dass mehr für Kinder und Jugendliche getan werden muss. Wenn die Jugend dann noch eigene Projekte entwickelt, sollte dies auch auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung und dem Gewerbe stoßen“. Vor allem freut sich Riegger darüber, dass seine Mitarbeiter bereit waren einen Teil der Arbeiten für das Blockhaus unentgeltlich in ihrer Freizeit zu übernehmen. „Ich habe zwar meine Maschinen zur Verfügung gestellt. Mitgearbeitet hat aber der ganze Betrieb.“ Sein Dank gilt den Mitarbeitern. Darauf, dass so etwas heutzutage noch möglich ist, freut ihn besonders.

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Villingen-Schwenningen wird ab dem kommenden Montag, 11.8., in der Straße "Im Friedengrund" mit den Tiefbauarbeiten für den Kanalanschluss des Blockhauses der Pfadfinder beginnen. Dazu wird die Straße "Im Friedengrund" ab der Tennishalle bis zur Fußgängerunterführung voll gesperrt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich etwa sechs Wochen andauern.

Im Baustellenbereich kann es während der ersten Woche tagsüber zu Behinderungen der Zufahrt zum Reitverein, zum Hockeyclub und zum VFB-Stadion kommen. Während der Behinderungen kann die Zufahrt über den Parkplatz des FC 08 Villingen erfolgen. Die vorgesehenen Arbeiten umfassen das Fräsen des Straßenoberbaus über dem Kanalgraben, das Einlegen der Ver- und Entsorgungsleitungen sowie das Wiederherstellen des Fahrbahnbelags der Straße "Im Friedengrund". Parallel dazu wird unter der Landesstraße L181 eine grabenlose Rohrverlegung in Form eines Rohrvortriebs durchgeführt. Mit baustellenbedingten Behinderungen ist in dieser Zeit dennoch zu rechnen. Die mit der Durchführung beauftragte Firma Hirt aus Villingendorf ist bemüht, die Arbeiten, die ein Kostenvolumen von ca. 100.000 Euro haben, möglichst zügig durchzuführen.

(Südkurier 08.08.08)